Ich muss zugeben, dass mir bei mir bei der Durchsicht des Katalogs zur watch auction “Nine” von Phillips nicht die Begeisterung einstellte, die ich bei früheren Auktionen hatte. Ich werde schon etwas wehmütig, wenn ich an die Start-Stop-Reset Auktion im Mai 2016 zurückdenke, bei der ich jeden der angebotenen 88 Chronographen mit Begeisterung studiert habe.

Natürlich werden auch dieses Mal wieder viele schöne Uhren versteigert, aber mir persönlich sind dann die vielen Rolex & Pateks doch etwas langweilig. Eigentlich wollte ich hier meine persönlichen Top 3 zusammenstellen, die ich besonders interessant finde. Und ja, mit Lot 21 hätte es sogar eine Rolex Cosmograph 6265 aus dem Jahr 1972 in meine Auswahl geschafft! 

Lot 21 Rolex Cosmograph 6265

Mit einem Schätzwert von €53,400-89,100 nicht gerade ein Schnäppchen, hat die Uhr für mich einen großen Pluspunkt – Die wundervolle Patina!

Mit der unrestaurierten Lünette und den nachgedunkelten Subdails ist sie weder NOS noch “immaculate”. Natürlich, die Bandanstöße und das Gehäuse sind nicht mehr so scharf wie ursprünglich und auch die Lünette ist etwas abgegriffen. Aber wie einige “jüngere” Sammler bevorzuge ich persönlich Uhren mit Tragespuren, die ihr Alter selbstbewusst zeigen.

Bei der weiteren Durchsicht des Katalogs nach meinen “Top 3” habe ich mich dann entschieden, das Thema des Artikels neu zu justieren. Warum? Nun, weil es schon fast ein “inflationäres” Angebot an goldenen Rolex Chronographen der Referenz 6265 in der Auktion gibt. Gleich vier Modelle der Referenz 6265 werden angeboten, zwei “Reverse Panda” und zwei “Panda” Modelle . Darf ich vorstellen…

Bei den Reverse Panda Modellen wird es interessant sein zu sehen, wie sich Lot 123, die jüngere Zwillingsschwester aus dem Jahr 1981, im direkten Vergleich mit meinem Favoriten schlägt. Bevorzugen die Bieter den besseren Erhaltungszustand der Uhr (sie ist ja auch deutlich jünger…), oder wird das frühere Modell bei den Bietern höher im Kurs stehen?

Bei den bei den doppelt signierten “Panda” Modellen der Referenz 6265 wird es schwieriger. Der “Khanjar” wurde eine Corum Schmuckuhr mit Brillianten zur Seite gestellt, sodass kein direkter Vergleich mit der “Tiffany” möglich sein wird. Ein geschickter Schachzug, um keinen der beiden Einlieferer als “Verlierer” zurückzulassen. Ich muss gestehen, das ich den Uhren mit arabischen Signaturen nicht sonderlich viel Begeisterung entgegen bringen kann. Natürlich, sie sind selten, aber mir sind weder die “Herrscherhäuser” noch die Regierungsformen auf der arabischen Halbinsel zurzeit sonderlich sympatisch.

Da kann ich mich schon eher für die doppelt signierte “Tiffany & Co.” Cosmo begeistern. Die Uhr wurde zuletzt bei der inzwischen legendären Rolex Auktion “Lesson 1” versteigert, und der obere Schätzwert liegt erstaunlich nahe am damaligen Verkaufspreis inkl. Aufgeld. Für mich etwas überraschend, da ich dachte, das nach der PN PN die Preise für die Cosmos sichtbar zugelegt haben sollen…

Ein letzter Punkt: Was darf keiner dieser Uhren fehlen (und fehlt tatsächlich auch nicht)? Richtig, die goldenen Rolex Chronographen brauchen unbedingt (!) ein originales goldenes Oyster Band. Denn bis auf ganz wenige Ausnahmen sollte man meiner Meinung nach goldene Uhren mit goldenen Armbändern tragen. Wenn Gold, dann richtig…