Der Schlüssel zum Erfolg?

Bereits seit längerem hat das Auktionshaus Christie´s das Online Geschäft für sich entdeckt. Noch bis zum 13. August wird zurzeit in Kooperation mit dem Uhrenhändler “Keystone” aus dem sonnigen Beverly Hills eine Online Auktion veranstaltet. Wie sinnvoll es ist, dass Auktionshäuser gemeinsam mit Händlern solche Auktionen veranstalten, ist aus meiner Sicht fraglich. Trotzdem finden sich unter den angebotenen Uhren wieder einige sehr interessante und seltene Zeitmesser.

Grund genug für tastitondi mit einer Neuauflage der Rubrik “Fundgrube” das Ende der Sommerpause einzuläuten.

 

OMEGA, SPEEDMASTER REF. 3521.30.00

Lot 148 Omega Speedmaster
Schätzwert $1.200-1.800 © Christie´s

Tropical – Kein Begriff ist in der Sammlerwelt so umstritten und führt in den internationalen Foren regelmäßig zu hitzigen Kontroversen. Was für die einen von Sonne und Feuchtigkeit beschädigte Ziffernblätter sind, wird von den anderen mit hohen Aufschlägen honoriert. Warum? Nun die Uhren haben eine eigene Aesthetik, der man sich (in diesem Fall ich) nur schwer entziehen kann. Das gilt besonders bei Uhren deren Ziffernblatt einen braunen bzw. karamellfarbenen Ton angenommen haben. Und natürlich sind “tropical” Uhren in ihrem Erscheinungsbild Unikate, und wir alle suchen ja das Besondere.

Der “triple date” Chronograph von Omega gefällt mir aber auch wegen der silber farbenen Lünette, die sich ähnlich bei den sehr frühen Speedmaster Modellen findet. Und als bekennender Fan von Stahlarmbändern (besonders im Sommer) ist das Originalband für mich ein zusätzliches Plus.

Das scheinen auch andere Sammler so zu sehen, denn das höchste Gebot liegt bereits heute, sechs Tage vor dem Auktionsende, bei 3.000 $ und damit schon höher als der obere Schätzwert.

 

IWC De Luxe

Lot 50 IWC De Luxe
Schätzwert $2.000-4.000 © Christie´s

Die meisten “De Luxe” Uhren wurden in den 50´er Jahren auf den Markt gebracht und waren die Flagschiffe besonders erfolgreicher Baureihen. Omega, Longines, Universal Geneve, und hier IWC, die Liste der Hersteller mit “De Luxe” Modellen ist lang. Und falls einer meiner treuen Leser noch ein interessantes, leider nicht ganz kostengünstiges Sammlungsthema sucht, hier ist es: Man (oder Frau)  könnte seine Sammlung gut auf “De Luxe” Modelle ausrichten.

Sicher sind die goldenen Uhren mit den goldenen Ziffernblätter nicht für jede Gelegenheit passend, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man bei offiziellen und förmlichen Anlässen mit einer “De Luxe” immer auf der sicheren Seite ist. Die von Christe´s angebotene IWC besticht nicht nur durch ihre äußere Schönheit, sondern weiß auch durch ihre inneren Werte zu überzeugen. Denn das 1958 von IWC eingeführte Caliber 853, nach seinem Erfinder kurz “Pellaton” genannt, gilt unter Kennern noch heute als eines der besten Automatik Uhrwerke.

Mir persönlich würde eine dunkelbraunes Reptilien Armband an der Uhr deutlich besser gefallen, aber das lässt sich ja sehr einfach ändern. Das höchste Gebot liegt zurzeit mit 1.800 Dollar noch unter dem unteren Schätzwert, was sich (vielleicht ja durch einen meiner Leser) im Laufe der kommenden Woche sicher noch ändern wird.

 

PATEK PHILIPPE REF. 3580

Lot 124 PATEK PHILIPPE REF. 3580
Schätzwert $4.000-7.000 © Christie´s

Auch die letzte meiner “Top 3” gehört preislich nicht zu den hochpreisigen Angeboten der Auktion. Die Referenz 3580 “Backwinder” aus dem Hause Patek Philippe stammt aus den 70´er Jahren und ist eine technische Rarität. Denn die Uhr verfügt über einen Stell-/ Aufziehmechanismus auf der Uhrenrückseite. Soweit ich weiß wurde das Werk von JLC für Audemars, Vacheron und PP gefertigt.

Durch der seitlichen Krone wird das Gehäuse komplett symetrisch und gewinnt zusätzlich an Eleganz. Die ovale Form und die aufgesetzten Stabindizies sind sicher nicht nach jedermanns Geschmack. Aber als eines der seltenen Stahlmodelle aus dem Hause Patek ist die Uhr auf jeden Fall sammlungswürdig.