Jetzt ist es soweit! Erst einmal hinsetzen, tief durchatmen… und noch mal ganz tief durchatmen…

OK, für viele Sammler war die Versteigerung von Paul Newmans Rolex PN der absolute Höhepunkt des Auktionsgeschehens der vergangenen Jahre. Auch ich war begeistert, als diese Ikone bei Phillips unter den Hammer kam. Der mediale Overkill vor und nach der Auktion hat mir aber schnell die Begeisterung genommen. Den sich an die Auktion anschließende Hype um die frühen Cosmos/Daytonas kann ich bis heute nur bedingt nachvollziehen.

Aber die Uhr, die in knapp zwei Wochen bei einem kleinen Auktionshaus in Schweden zur Versteigerung kommen wird, und von der bis heute nur eine überschaubare Zahl von Sammlern weiß, ist für mich eine genauso große Sensation wie die PN PN! Eine wirkliche Sensation!! Eine Uhr, von deren Fund und öffentlichen Versteigerung eingeweihte Sammler weltweit schon lange träumen.

Eine SAS Polarouter De Luxe. Nein besser: DIE SAS POLAROUTER DE LUXE!

Eine der handverlesenen  SAS Polarouter De Luxe, die vermutlich den Ministerpräsidenten der drei skandinavischen Länder (und noch einigen hochrangigen SAS-Mitarbeitern/Piloten), die an Bord der Maschine waren, als Erinnerung an die erste Atlantik Querung auf der Polar-Route überreicht wurden.

Allerdings mussten sich die “einfachen” Crew-Mitglieder auch mit einer “einfachen” Ausführung zufrieden geben. Der Händler Eric Wind hatte Glück und ersteigerte im November 2018 ein solches Modell für aus meiner Sicht bescheidene 10.000 CHF.

Die zwei einzigen bisher bekannten Polarouter de Luxe in 18k Gold mit SAS-Gravur befinden sich in den Händen von Sammlern, die den ideellen Wert dieser „Zeitmonumente“ zu schätzen wissen. Auch wenn zurzeit alle „Stille Post“ spielen und bisher noch keiner aus dem Kreis der stetig wachsenden Zahl von UG Sammlern etwas in den Foren gepostet hat, wird diese Uhr sicher nicht bis zum Versteigerungstag „unter dem Radar fliegen“. Obwohl ich wirklich hoffe, dass die SAS Polarouter de Luxe direkt in gute Hände kommt und nicht mit einem großen Aufschlag demnächst wieder bei einem internationalen Auktionshaus oder Megahändler auftaucht.

Aber mir geht es hier nicht um den (vermutlich sehr hohen) Preis, den die Uhr erzielen wird. Die SAS Polarouter, die sogar noch mit der originalen Box und dem vermutlich originalen Goldarmband angeboten wird, ist eine Ikone, die jede (!) Uhrensammlung krönen würde. Was ich an der Uhr besonders liebe? Alles, wirklich alles. Die Geschichte, das Design, die Box, das Armband…

Und wenn das alles nicht mehr als genug wäre, hat die Uhr noch ein weiteres großes Extra zu bieten. Sie scheint auch später weiter genutzt worden zu sein, ich vermute von einem der Piloten. Warum? Weil die Spitzen der Zeiger und die zwei Indizes an der Zwölf schwarz lackiert wurden. Im Flugzeug Cockpit herrschten früher oft sehr schlechte Lichtverhältnisse, sodass man die goldenen Zeiger auf dem goldenen Blatt vermutlich sehr schlecht sehen konnte. Durch die Lackierung ist der Kontrast viel deutlicher und die Uhr auch im schlechten Licht (oder mit schlechten Augen) besser zu sehen. Das heißt die Uhr war nicht nur ein Erinnerungsstück, sondern wurde vermutlich auch nach dem Erstflug von einem Crew-Mitglied weiter im Cockpit genutzt.

Was den reinen Ästheten als „schwarze Fingernägel“ eher stören würde, ist hier also ein großes Plus.

Den Link zur Versteigerung findet ihr hier